2014 - Reutlingen

TSG Reutlingen Inklusiv alleiniger Preisträger des Herzogin Marie Preises 2014

Durch die Verleihung des Jugendhilfepreises in Reutlingen erlebte die TSG Reutlingen eine große Ehrung. Deren Abteilung „TSG Reutlingen Inklusiv“ erhielt den diesjährigen Herzogin Marie Preis der Stiftung Präventive Jugendhilfe. Mit dem Preis wurde die innovative Arbeit in Sportgruppen ausgezeichnet, in denen Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam aktiv sind.

Die Schirmherrin der Stiftung, I.K.H. Marie Herzogin von Württemberg, überreichte den Preis in einem Festakt am Freitag, dem 17. Oktober 2014 im Domino-Haus in Reutlingen.

Der diesjährige Herzogin Marie Preis – Der Jugend eine Zukunft geben – stand unter dem Motto „Gemeinsam geht es besser – Ausgrenzung vermeiden“. Unter 15 Bewerbungen hatte eine Jury aus Fachleuten des Stiftungsrates eine Auswahl zu treffen. Sie entschied sich einstimmig für TSG Reutlingen Inklusiv als alleinigen Preisträger des Herzogin Marie Preises 2014.

In der TSG Reutlingen werden seit über 30 Jahren Menschen mit Handicap Möglichkeiten geboten, durch Spiel und Sport den Körper zu trainieren, aber auch das Selbstwertgefühl zu steigern und soziales Miteinander zu fördern. Mit seiner Abteilung TSG Reutlingen Inklusiv nimmt der Verein seit Jahren eine Pionierrolle bei den inklusiven Sportangeboten ein. Mit dem Projekt „Die inklusive Sportpyramide“ wird ein vorbildliches Projekte geehrt, das Inklusion als Herausforderung und Chance begreift. Ob Tischtennis, Fechten, Hip-Hop, Mädchen-Fußball oder Basketball, in diesen Gruppen geht es vorrangig nicht um leistungsbezogenen Sport.

„Wir erleben ganz viel Spaß am ungezwungenen Miteinander“, betont Abrecht Tappe, Geschäftsführer von TSG Reutlingen Inklusiv. „Wir wollen ohne Leistungsdruck eine Balance zwischen Spiel und Sport zu finden, bei der man Freude hat und noch dazu soziale Kompetenzen erwerben kann.“

„Ausgangspunkt all unseres Handelns und unserer Angebote sind die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen mit und ohne Handicap. Bei uns wird nicht gefragt: Was kann der Mensch sportlich? Die Frage lautet vielmehr: Was kann der Sport menschlich“, stellt Abteilungsleiter Dr. Martin Sowa die Basis der Abteilung heraus.

Der Verein setzt damit konsequent die UN-Konvention über die Rechte für Menschen mit Behinderung um. Die Konvention fordert, dass insbesondere jungen Menschen mit Handicaps ein selbstverständliches Aufwachsen in allen Lebensbereichen ermöglicht werden soll.

Der mit 10.000 Euro dotierte Herzogin Marie Preis wird 2014 zum achten Mal vergeben. Zur Teilnahme werden alle zwei Jahre mit einer thematischen Ausschreibung Einrichtungen der öffentlichen und freien Jugendhilfe in Baden-Württemberg eingeladen. Der Herzogin Marie Preis will neue Ansätze der vorbeugenden Jugendhilfe fördern und deren Umsetzung finanziell und öffentlichkeitswirksam unterstützen.

Die Stiftung Präventive Jugendhilfe hat den Auftrag, gemäß ihrer Satzung "auf sozialwissenschaftlicher Basis Erkenntnisse über die Lebenslagen junger Menschen, insbesondere gefährdeter Kinder und Jugendlicher zu sammeln, zu erweitern, zu verbreiten und darauf aufbauend gemeinwesenorientierte, lebensfeldbezogene Jugendhilfeangebote zu fördern". Die Evangelische und Katholische Kirche, Privatpersonen und Unternehmer sowie gemeinnützige Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe unterstützen die Stiftung.

Abteilung Inklusiv der TSG Reutlingen

Seit über 30 Jahren wird Kindern, Erwachsenen und Senioren mit

  • geistiger Behinderung, 
  • körperlicher Behinderung (Cerebralparese, Spina Bifida, Athetose, Ataxie etc.), 
  • medizinischer Indikation (Rehasportgruppen), 
  • Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten wie Ängste oder Hyperaktivität (Psychomotorikgruppen) 

die Möglichkeit angeboten, durch die auf die jeweilige Beeinträchtigung abgestimmten spielerischen bzw. sportlichen Übungen,

  • ihr körperliches Allgemeinbefinden (Mobilität, Stärkung des Herzkreislaufsystems) zu verbessern,
  • Selbstwertgefühl zu steigern ,
  • allgemein-soziales Verhalten zu fördern,
  • und ihre Selbstständigkeit zu stärken.

Fachkundige Übungsleiter und Therapeuten haben sich dieser Aufgabe verschrieben. Regelmäßige und intensive Übungsstunden sind erforderlich, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Jährliche Höhepunkte sind die Teilnahme an Sport- und Spielfesten, Leichtathletik-, Tischtennis-, Judo- und Fußballwettkämpfen (z.B. nationale Meisterschaften, Special Olympics) und Freizeiten. Durch diese Veranstaltungen treten wir in die Öffentlichkeit, um die Integration von Menschen mit Behinderung voran zu bringen.