2023 - Mannheim

Präventionsprojekt der Suchtberatung Mannheim ausgezeichnet - 25.000 Euro Preisgeld!

Das Präventionsprojekt „Snow White – lass dich nicht verführen“ des Caritasverbands Mannheim wurde mit dem Herzogin-Marie-Preis 2023 der Stiftung Präventive Jugendhilfe ausgezeichnet.

Bei der feierlichen Preisverleihung im Florian-Waldeck-Saal des Reiss-Engelhorn-Museums war Ihre Königliche Hoheit Marie Herzogin von Württemberg persönlich anwesend, um den mit 25.000 Euro dotierten Preis zu überreichen. Und war voll des Lobes für das Projekt. Es sei „mit viel Herzblut, Klugheit, Empathie und Engagement erarbeitet worden“, so die Stiftungsschirmherrin. „Das Projekt bietet eine mögliche Antwort auf die schreckliche Entwicklung, denn es bietet Antworten, die wir jetzt brauchen.“ Das „Snow White“-Team habe „etwas ganz Wunderbares geschaffen und auf die Beine gestellt. Die Stiftung dankt und gratuliert Ihnen von ganzem Herzen.“

Dabei wolle man noch einen Schritt weitergehen, um Nachahmer für dieses Projekt zu finden und diese gute Idee weiter in die Welt zu tragen, so die Herzogin. So sind 10.000 Euro des Preisgelds dafür vorgesehen, das Konzept in der Fachöffentlichkeit zu verbreiten.

Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht begrüßte die Gäste im ehemaligen Ratssaal und betonte, dass besonders die Suchtprävention in einer Stadt wie Mannheim eine besondere Rolle spiele. Auch Specht lobte das Herzblut-Engagement der Caritas-Mitarbeiterinnen Ann-Kathrin Truber und Charlotte Zimmer, denen es gelungen sei, in bereits 60 Schulklassen mit Präventions-Workshops zu Gast zu sein. Weiterhin dankte Specht auch der Leiterin der Suchtberatung Beate Dörflinger.

„Ich stehe heute hier voller Dankbarkeit“, sagte Regina Hertlein, Vorstandsvorsitzende des Caritasverbands Mannheim. Sie spüre „eine enge Verbundenheit und einen großen melodischen Gleichklang mit den Zielen der Stiftung und mit den Zielen von uns als Caritasverband Mannheim.“ Zugleich begrüßte Hertlein den katholischen Stadtdekan Karl Jung, der auch Vorsitzender des Caritasrates ist: „Es ist wunderbar, wie wir hier in Mannheim Kirche und Caritas zusammenbringen.“ Der Verband sei sehr dankbar für das Engagement von Stiftungen, durch das echte Not gelindert werde, betonte Hertlein weiter. Das beinhalte nicht nur „das beachtliche finanzielle, sondern genauso auch das ideelle Engagement, das Mitarbeiten an sozialen – wir würden auch sagen: christlichen – Zielen und die werteorientierte Mitgestaltung unserer Gesellschaft.“

Die Stiftung Präventive Jugendhilfe trage mit dazu bei, dass sich Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen verbesserten, so Hertlein. Kinder und Jugendliche seien die Zukunft „und bei ihnen anzusetzen, ist zukunftsweisend und nachhaltig. Alles, was wir präventiv investieren, zahlt sich langfristig aus.“ Den Zusammenhang von Essstörungen und sexualisierter Gewalt thematisierte Prof. Susanne Lang, Professorin für Kinder- und Jugendarbeit, Jugendbildung und Medienpädagogik an der Hochschule Mannheim, in ihrer Laudatio. Die Initiatoren von „Snow White“ hätten genau diesen Zusammenhang mit „Mut und Tatkraft“ herausgestellt. „Sie haben mit ihren Workshops in kürzester Zeit schon unglaublich viel erreicht“, attestierte Lang. „Sie verdienen nicht nur diesen wunderbaren Herzogin-Marie-Preis 2023.“ Politik und Gesellschaft seien darüber hinaus gefordert, solche Initiativen mit einer guten und soliden Förderung zu versehen.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Upcycling-Orchester des Ursulinen-Gymnasiums mit viel Rhythmusgefühl auf alten Flaschen und Fahrrädern. Die ungewöhnliche Darbietung heimste nicht nur viel Applaus, sondern auch eine Menge Lob ein.

Die Stiftung Präventive Jugendhilfe fördert seit 1992 präventive, innovative und wegweisende Sozialprojekte. Mit dem Caritas-Projekt „Snow White“ ist es gelungen, ein Angebot für Kinder und Jugendliche zu schaffen, das am Puls der Zeit ist. Es soll einen gesunden und kritischen Umgang mit sozialen Medien stärken und damit Essstörungen vorbeugen. 

Hintergrundinfo

Die Stiftung Präventive Jugendhilfe hat den Auftrag, gemäß ihrer Satzung "auf sozialwissenschaftlicher Basis Erkenntnisse über die Lebenslagen junger Menschen, insbesondere gefährdeter Kinder und Jugendlicher zu sammeln, zu erweitern, zu verbreiten und darauf aufbauend gemeinwesenorientierte, lebensfeldbezogene Jugendhilfeangebote zu fördern". Die Evangelische und Katholische Kirche, Privatpersonen und Unternehmer sowie gemeinnützige Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe unterstützen die Stiftung.

Der erstmals mit 25.000 Euro dotierte Herzogin Marie Preis wurde 2023 zum zehnten Mal vergeben. Zur Teilnahme werden alle zwei Jahre mit einer thematischen Ausschreibung Einrichtungen der öffentlichen und freien Jugendhilfe in Baden-Württemberg eingeladen. Der Herzogin Marie Preis will neue Ansätze der vorbeugenden Jugendhilfe fördern und deren Umsetzung finanziell und öffentlichkeitswirksam unterstützen.

Livestreaming der Preisverleihung - Video anschauen

Karsten Radünz mit seinem Team von "M.u.M. Film" hat in bewährter Weise unsere Veranstaltung gefilmt und erstmals live ins Internet übertragen. 114 Menschen konnten so online an der Preisverleihung zusätzlich teilnehmen. Inzwischen haben über 100 weitere Gäste das Ereignis digital angesehen. Den kompletten Film und die 11minütige Zusammenfassung von Richard Schmid finden Sie hier: Herzogin-Marie-Preis 2023 on Vimeo

Preisverleihung am 18.11.2023

Marie Herzogin von Württemberg (Mitte) überreichte den Preis an Beate Dörflinger, Leiterin der Suchtberatung (2.v.l.), die Projektmitarbeiterinnen Ann-Kathrin Truber (l.) und Charlotte Zimmer (neben Sebastian Kruggel, stellv. Vorstandsvorsitzender der Stiftung).

Vertreter:innen des Caritasverbands Mannheim sowie der Stiftung Präventive Jugendhilfe mit Schirmherrin Marie Herzogin von Württemberg (5.v.r.), Oberbürgermeister Christian Specht (r.) und Laudatorin Prof. Susanne Lang (3.v.l.) Fotos: Kranczoch

Urkunde