“Das Schweigen brechen – Was leistet das neue Kinderschutzgesetz?"
Dialog im Schloss am 15.11.2011
Sechs Jahre, nachdem der Fall Kevin aus Bremen die Öffentlichkeit erschütterte, soll ein neues Bundesgesetz Kinder wirksamer vor Vernachlässigung und Gewalt schützen. Das voraussichtlich Anfang nächsten Jahres in Kraft tretende Kinderschutzgesetz ist im Detail nicht unumstritten. Es verfolgt das Ziel, verlässliche Netzwerke zu schaffen, die bereits von Geburt an präventive Hilfe bieten.
Aber den verbesserten Kinderschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Wer von Bund, Ländern, Kommunen und gesetzlichen Krankenkassen trägt welche finanziellen Lasten? Welchen Sinn macht es, Aufgaben der Jugendhilfe auf speziell geschulte Familienhebammen, in Berlin sogar auf Gerichtsvollzieher, zu übertragen? Nehmen betroffene Mütter und Väter die frühen Hilfen bereitwillig an? Oder werden sie sich durch die Inspektionen überwacht und ausgegrenzt fühlen?
Angesichts steigender Fälle von Kindeswohlgefährdungen steht das neue Kinderschutzgesetz im Zentrum der gegenwärtigen Jugend- und Familienpolitik. Daher widmet die Stiftung Präventive Jugendhilfe ihren „Dialog im Schloss“ in diesem Jahr diesem hoch aktuellen Thema.
Es diskutierten unter Moderation von Eckhard Rahlenbeck:
Brigitte Lösch
Vizepräsidentin des Landtages Baden-Württemberg
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Wiesner
Vorsitzender der Fachkonferenz „Grundsatz- und Strukturfragen“ des Deutschen Instituts für Jugendhilfe und Familienrecht; bis 2010 Leiter des Referats Rechtsfragen der Kinder- und Jugendhilfe im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin
Für die musiklische Gestaltung danken wir dem Streicherforum Oberschwaben e.V.