2012 - Ulm und Lörrach
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Herzogin-Marie-Preis verliehen - vorbildliche Präventionsprojekte in der Jugendhilfe ausgezeichnet

Am 17.10.2012 wurde im Festsaal der Marienpflege Ellwangen der Herzogin-Marie-Preis zum siebten Mal verliehen. Marie Herzogin von Württemberg, Vorsitzende und Schirmherrin der Stiftung Präventive Jugendhilfe, überreichte den Preis persönlich in einem abwechslungsreichen und informativen Festakt.

In diesem Jahr stand der Preis unter dem Leitthema Kinderschutz: „go on – be a tiger! Was Mädchen und Jungen stark macht“. Mit jeweils 5.000 Euro wurden zwei Projekte prämiert, die aus 35 umfassenden und beeindruckenden Projektbewerbungen ausgewählt wurden: Der Oberlin e.V aus Ulm erhielt die Auszeichnung für das Projekt "Auf der Kippe! Über Recht und Unrecht im gesellschaftlichen Miteinander". Das Freie Theater Tempus fugit e.V. aus Lörrach wurde für sein Projekt „Zivilcourage“ geehrt. Beide Preisträger waren mit Bussen angereist, da zahlreiche projektbeteiligte Jugendliche auch die Preisverleihung persönlich erleben wollten.

Ellwangens Oberbürgermeister Karl Hilsenbek würdigte das Ulmer Projekt und überbrachte die herzlichen Grüße der Stadt Ulm, deren Vertreter wegen einer Gemeinderatssitzung vollständig verhindert waren. In seiner Laudatio führte er aus: „Den Juroren hat der lebensnahe Ansatz sehr gut gefallen: Theorie und eigenes Leben, mitten im Lebensraum der Jugendlichen und ganz nahe an ihren Bedürfnissen und Fragen. Gelungen ist auch die Kooperation mit Schulen, Anwälten, Polizei und anderen Partnern. So entstehen Synergien und Netzwerke, so wird aus vielem Einzelnen ein gelingendes Ganzes. So gelingt eine realitätsnahe und zugleich innovative Jugendhilfe. Und so gelingt Prävention!“ Die beteiligten Schülerinnen und Schüler bestätigten, dass sie durch die Projekttage ein ganz anderes Verständnis von Recht und Unrecht erhalten konnten und sich heute in Alltagssituationen ganz anders verhalten.

Für das Lörracher Projekt sprachen Isabell Krieg, Stadt Lörrach, und Stiftungsvorstand Siegfried Hoch. Zivilcourage sei ein wichtiger und hoher Wert in der heutigen Zeit: Nicht wegschauen, sondern hinsehen, mitreden, sich einmischen sei gefordert. Die Laudatoren waren vom Projekt Zivilcourage beeindruckt und würdigten die Vertreter des freien Theater Lörrach für ihr außerordentliches theaterpädagogisches Engagement mit den Jugendlichen. Die Stadtverwaltung Lörrach die örtliche Sparkasse sorgen in vorbildlicher Weise dafür, dass ein Freies Theater überhaupt so arbeiten kann. Die Jugendlichen beeindruckten die Festgäste mit lebensnahen Szenen aus ihrer Theaterarbeit. Alkoholmissbrauch, sexuelle Übergriffe, Mobbing von Mitschülern wurde in wenigen Augenblicken spürbar und erfahrbar. Die unmittelbare Rückbindung an das Festpublikum durch die Theaterpädagogin Karin Maßen gelang: Wo und wie könnte man intervenieren, sich einmischen, der Szene einen positiven Ausgang verleihen? Schnell wurden Zuschauer zu Beteiligten und begriffen unmittelbar, wie das Projekt Jugendlichen Ich-Stärke und Selbstwirksamkeit vermittelt.